Zunächst ist Bürgermeister Ulrich Berghof in einführenden Worten eindringlich auf den Klimawandel und unsere Rolle im Klimaschutz eingegangen. Nach einer Einleitung durch die Klimaschutzmanagerin der Stadt Drolshagen Nora Bucher, hat der „energielenker“ Christian Korte ausführlich zu den Themen Klimawandel, kommunaler Klimaschutz und Akteurs-Beteiligung berichtet. Nachfolgend teilen wir Ihnen die wichtigsten Informationen aus der Veranstaltung mit.
Wie betrifft uns der Klimawandel heute und in Zukunft?
Klimawandelfolgen finden sich vielfältig im globalen und regionalen Kontext. Nicht zuletzt wird heutzutage die Gefahr des Verlustes von CO2-Senken, die Treibhausgase aus der Atmosphäre ziehen und speichern, sowie die Erreichung globaler Klima-Kipppunkte zunehmend größer.
Konkrete Auswirkungen hat der Klimawandel bei uns vor Ort. Unter anderem bemerken wir bereits eine deutliche Erhöhung der durchschnittlichen Lufttemperatur und zunehmend mehr Starkwetter-Ereignisse in Drolshagen. Detaillierte Informationen zu den lokalen Auswirkungen gibt es auf der Homepage des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen unter: https://www.lanuv.nrw.de/klima/klimawandel-in-nrw/klimawandel-in-den-grosslandschaften-datenblaetter.
Was leistet kommunaler Klimaschutz?
Dafür gilt es erstmal zu klären: Wen und was umfasst die Kommune? Und wer kann dort Einfluss auf den Klimaschutz nehmen?
Die Treibhausgase, die in einem Stadtgebiet ausgestoßen werden, verteilen sich auf die folgenden Sektoren:
Üblicherweise emittieren die Haushalte, die Industrie und der Verkehr prozentual jeweils die meisten Treibhausgase. Die genauen Zahlen für die Stadt Drolshagen sind derzeit in Erarbeitung (dazu unten mehr). Die Kommunalverwaltung hat einen direkten Einfluss auf ihre eigenen Einrichtungen, wo sie selbst Energie verbraucht und potenziell erzeugen kann. Die Verwaltung hat außerdem indirekten Einfluss auf den öffentlichen Nahverkehr, die öffentliche e-Ladeinfrastruktur, die Abfall- und Abwasserentsorgung und sie plant und reguliert im öffentlichen Raum (Flächennutzung, Bebauung und Verkehrsnetz). Hinsichtlich der Treibhausgasneutralität in den anderen Sektoren sind es die Privatpersonen sowie die Industrie- und GHD-Unternehmen, die im Klimaschutz aktiv sind. Dort kann eine Stadtverwaltung grundsätzlich
Wie in Zukunft Gebäude geheizt (und gekühlt) werden, wie viel Energie verbraucht wird, wie und womit man mobil sein wird, was konsumiert und wie Energie dezentral und fossilfrei erzeugt wird – diese Entscheidungen liegen bei jeder und jedem Einzelnen in Drolshagen. Wo sie es kann, möchte die Stadtverwaltung in Zukunft unterstützen.
Wieso geht die Stadtverwaltung das Thema kommunalen Klimaschutzes mithilfe eines sogenannten integrierten Klimaschutzkonzeptes an?
Ein integriertes Klimaschutzkonzept einer Kommune umfasst in allen oben genannten Sektoren
Es dient also als „Fahrplan“, um die Treibhausgasemissionen im gesamten kommunalen Gebiet zukünftig deutlich zu senken.
Es gibt viele altbewährte sowie innovative Ansätze, um Energieerzeugung und -nutzung in Zukunft fossilfrei zu gestalten. Ob die klassischen Dach-Photovoltaik- und Windenergie-Anlagen, Ansätze des Agri- oder Parkplatz-Photovoltaiks, die Nutzung von Wasserstoff als Energieträger, die energetische Gebäudesanierung oder technologische Entwicklungen in der Landwirtschaft – viele Wege führen in die Treibhausgasneutralität.
Wie werden die Bürgerinnen und Bürger beteiligt?
Wie geht es weiter?
Derzeit erarbeitet der externe Dienstleister energielenker projects die Energie- und Treibhausgas-Bilanz für das kommunale Gebiet Drolshagens und analysiert die Potenziale zur Senkung ebendieser Treibhausgasemissionen.
Darauf aufbauend soll es konkret darum gehen, wie Drolshagen die Treibhausgasneutralität bis 2045 erreichen kann. Auf Grundlage der ermittelten Daten, geht die Stadtverwaltung in den Prozess der aktiven Akteursbeteiligung – gemeinsam mit allen Betroffenen soll an Maßnahmen und Projekten im Klimaschutz überlegt werden. Voraussichtlich Ende August wird es dafür eine weitere Öffentlichkeitsveranstaltung geben, bei der die bisherigen Ergebnisse vorgestellt werden und aktiv Ideen aus der Bevölkerung eingebracht werden können - Sie sind alle herzlich eingeladen! Nähere Informationen gibt die Verwaltung natürlich rechtzeitig bekannt. Zudem soll es ab Herbst handlungsfelder-spezifische Workshops geben.
Was können Bürgerinnen und Bürger jetzt schon zum Klimaschutzkonzept beitragen?
Über das Beteiligungstool des Landes NRW hat die Stadtverwaltung bereits zwei Umfragen online geschaltet. Dort können alle Interessierten mitteilen, was sie als besonders prägend für die Stadt Drolshagen empfinden und wie sie der Klimawandel hier in Drolshagen bereits betrifft. Die Beteiligungen sind auf folgender Internetseite zu finden: https://beteiligung.nrw.de/portal/drolshagen/beteiligung/themen.